"Holzfasern für die Mode sind "eine Entscheidung, der wir uns alle für ein besseres Leben auf unserem Planeten bewusst sein müssen." Die meisten Textilien werden heute noch aus erdölbasierten Kunstfasern hergestellt. Ein begrenzter Rohstoff, dessen Verwendung nicht gut für unsere Umwelt ist. Beim Waschen von Kleidung aus synthetischen Fasern werden große Mengen winziger Partikel in die Ozeane freigesetzt. Eine Alternative sind Materialien aus nachwachsenden, kompostierbaren Rohstoffen. Dazu gehört in der Textilindustrie Holz, insbesondere TENCEL. Zellulosefasern aus Holz machen derzeit 6 Prozent der gesamten Weltfaserproduktion aus. Kleidung aus Holz ist angenehm auf der Haut zu tragen. Wir haben uns das Material genauer angeschaut.
Holzfasern wie TENCEL (Lyocell & Modal) sowie Viskose sind vom Tragekomfort her mit Baumwolle vergleichbar. Sie sind weich, glatt und stechen nicht. Sie kühlen, nehmen Feuchtigkeit auf und sind gut drapierbar. Die Fasern sind elastisch und hochwertig und damit langlebig, was für die Langlebigkeit unserer Lieblingskleidungsstücke sehr wichtig ist. Mode aus Holzfasern hat auch keine besonderen Pflegeanforderungen.
Warum ist Holz eine gute Alternative im Bereich der nachhaltigen Mode?
Weniger Anbaufläche, weniger Wasser, weniger Chemikalien und weniger Energieverbrauch, wenigerCO2 als konventionelle Baumwolle
Wälder speichernCO2 und kühlen die Welt. Die Rinde, Blätter und Äste der Bäume sowie das Holz im Stamm können z.B. zu Holzfasern verarbeitet werden. Hier gibt es im deutschsprachigen Raum und in den Nachbarländern viele Wälder, was eine lokale Beschaffung und kurze Transportwege ermöglicht. Vor allem Buchenholz wird hier für die Bekleidungsindustrie verwendet.
Aus einem 1 kg schweren Holzstamm können ca. 4 T-Shirts hergestellt werden. Aufgrund des geringen Materialeinsatzes kann die Herstellung von Kleidung aus Holz somit als ressourcenschonend angesehen werden. Die Anbaufläche von Holz ist bis zu 300 bis 500 % kleiner als die von herkömmlicher Baumwolle und das Land ist bereits vorhanden. Im Gegensatz zu einem T-Shirt aus Baumwolle können laut wijld zudem allein durch die verkürzten Transportwege 1.000 Liter Wasser, 150 ml Chemikalien in Form von Pestiziden und Düngemitteln und rund 600g CO2 eingespart werden. DerCO2-Verbrauch eines T-Shirts kann bei der Faserproduktion um etwa 75% reduziert werden.
Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Eine Buche wird durchschnittlich 35 Meter hoch und kann bis zu 300 Jahre alt werden. Sie wächst 50 bis 60 Zentimeter pro Jahr. Das zeigt, dass auch diese Ressource nur in begrenzten Mengen vorhanden ist. Hinzu kommt, dass die Wälder hier im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren zunehmend extremen klimatischen Bedingungen wie Dauerhitze ausgesetzt sind, was sich negativ auf die Regenerationsfähigkeit des Ökosystems Wald auswirkt.
Holzkleidung ist innerhalb von sechs Wochen kompostierbar, wenn bei der Veredelung naturverträgliche Färbemittel etc. verwendet wurden. So können die Wertstoffe nach der Nutzungsphase wieder dem Wald zugeführt werden.
Auch bei den Holzfasern gibt es Unterschiede. TENCEL Lyocell ist beispielsweise die mit Abstand ressourcenschonendste Holzfaser, im Gegensatz zu Viskose. Andere Holzfasern sind z.B. Bambus und Eukalyptus, auf die wir ein anderes Mal eingehen werden.
Herstellungsverfahren
Das Verfahren zur Herstellung von Viskose, d. h. die Gewinnung von Zellulose aus Holz, ist bereits seit 1900 bekannt. Im Laufe der Zeit wurde das Verfahren weiterentwickelt, so dass heute, zum Beispiel bei der Lenzing AG in Österreich, keine schädlichen Zusatzstoffe oder Chemikalien verwendet werden. Die Baumstämme werden zu Holzspänen verarbeitet und mit einem ungiftigen Lösungsmittel vermischt, um die Zellulose herauszulösen. Die so entstandene dicke Masse wird durch Spinndrüsen gepresst, um feine Fasern zu erzeugen. Diese werden dann gebleicht, gereinigt und getrocknet, um Garn herzustellen.
"Tencel-Fasern sind vielseitig und können zu unterschiedlichen Stoffen verarbeitet werden - zum Beispiel zu glatten Stoffen, die sich wie Seide anfühlen, zu festem Denim oder zu weichen Stoffen mit einer flauschigen Oberfläche."
FSC wichtiges Label für nachhaltige Forstwirtschaft
Achten Sie beim Kauf von Kleidung aus Holz darauf, dass das Holz aus FSC-zertifizierten Mischwäldern stammt, da diese strengen Aufforstungsvorschriften unterliegen und keine zusätzliche Bewässerung oder den Einsatz von Pestiziden erfordern.
International ist das FSC-Siegel das wichtigste. FSC® steht für "Forest Stewardship Council®". Es handelt sich um ein internationales Zertifizierungssystem für eine nachhaltigere Waldbewirtschaftung. Das Holz stammt aus Wäldern, die verantwortungsvoller bewirtschaftet werden.
Es gibt viele Anbieter von Zellulose, die Urwälder abholzen und überhaupt nicht nachhaltig sind. Schauen Sie sich einfach den Hot Button Report von Canopy Planet an, der die Hersteller weltweit unter die Lupe nimmt. Anbieter wie Aditya Birla (Indien) und die Lenzing AG aus Österreich erreichen die höchsten Werte und sind besonders umweltfreundlich.
Es ist sehr wichtig, darauf zu achten, woher das Holz kommt, denn das hat einen großen Einfluss auf die Nachhaltigkeit. Lenzing verfügt mittlerweile über Holzanbaugebiete in der ganzen Welt. Um kurze Transportwege zu gewährleisten, ist es sinnvoll, Holz aus der Nähe zu verwenden.
Anbieter von nachhaltiger Mode aus Holz
Geben Sie einfach TENCEL (Lyocell & Modal) und Bekleidung in die Suchmaschine ein oder schauen Sie sich bei Wijld oder Wood-fashion um, wo alle Produkte aus Holzfasern hergestellt werden. Auch andere Anbieter wie Dedicated brand und Hessnatur bieten Kleidung aus Holzfasern an. Schauen Sie aber auch bei Seccond Hand Shops vorbei. Am nachhaltigsten ist es natürlich, wenn Sie nichts Neues kaufen. Wenn Sie es doch tun müssen, können Sie ein T-Shirt schon für 20 Euro bekommen. Da die Kleidung langlebig ist, ist das eine gute Investition.
Achten Sie beim Einkauf auf die Materialien, die im deutschsprachigen Raum auf dem Textillabel stehen, achten Sie auf TENCEL (Lyocell). Das sind Zellulosefasern, die aus Holz gewonnen werden. Sie werden auch als Mischung mit anderen Naturfasern wie Wolle, Baumwolle etc. verwendet. Achten Sie aber auch darauf, dass das Holz einer FSC-Zertifizierung unterliegt.
Mit der Verwendung von TENCEL-Kleidung leisten Sie einen Beitrag zum Sustainable Development Goal 12 - Nachhaltige Produktions- und Konsummuster (SDG 12), wie auch in diesem Film erläutert.
Quellen
Bekleidung aus Holz: Holz ist genial!
Hot Button Bericht
"Made in Forests" - eine Kurzgeschichte über nachhaltige Mode - YouTube
Tencel: Das ist das Besondere an diesem Stoff - Utopia.de
Startseite (fsc-deutschland.de)
Umtriebszeit: wie lange braucht ein Baum bis zur Hiebsreife? - Wald-Prinz.de
Foto von Joel & Jasmin Førestbird auf Unsplash