hessnatur ist ein Unternehmen der Bekleidungsbranche mit Sinn und Zweck, und das schon seit über 40 Jahren. Gegründet wurde hessnatur 1976 von Heinz und Dorothea Hess, die für ihren neugeborenen Sohn hautfreundliche, chemiefreie Kleidung suchten. Als sie nicht fündig wurden, nahmen sie die Sache selbst in die Hand. Die Mission von hessnatur war und ist es, Kleidung aus Naturfasern anzubieten. Angefangen hat es mit einem Katalogversandmodell für Babymode aus dem Keller. Heute bieten sie Kleidung für die ganze Familie und für zu Hause an. hessnatur beweist bis heute, dass der Dreiklang aus ökologischer Produktion, ökonomischer Wertschöpfung und sozialer Verantwortung in der Textilbranche funktionieren kann - ohne darauf verzichten zu müssen - und das seit über 40 Jahren. hessnatur ist bestrebt, weniger Ressourcen zu verbrauchen als nachwachsen können, Reststoffe zu sammeln und zu recyceln. Hochwertige Produktionsreste werden mit neuen Fasern gemischt und wiederverwendet. Das Design der Kleidung ist klassisch und soll den Kunden lange Freude bereiten.
hessnatur verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz der Nachhaltigkeit - die hessnatur Qualitätsrichtlinien werden in allen Prozessschritten der Produktionskette angewendet - vom Anbau der Faser bis zum Nähen des Kleidungsstücks. Auch die eingekauften Rohstoffe müssen hohen Qualitätsansprüchen genügen. Dabei setzt die Marke auf zertifizierte Bio-Baumwolle. Um Engpässe in der Beschaffung zu vermeiden und Transparenz in der Produktion zu erhalten, hat sie Anbauprojekte für Bio-Baumwolle in Afrika, Asien und Südamerika initiiert und umgesetzt. Neben Baumwolle verwendet hessnatur auch Schurwolle, Seide, Kaschmir, Leinen, Kapok oder Hanf. Dabei werden die Eigenschaften der Baumwolle, wie Wärme, Luftdurchlässigkeit und Feuchtigkeitsaufnahme, genutzt. Informationen zu den einzelnen Rohstoffen sind auf der Website des Unternehmens zu finden. Im Jahr 2005 starteten sie ein Projekt zur Wiedereinführung des Flachsanbaus für die Leinenproduktion in Deutschland. Dieser wurde aufgrund der Konkurrenz mit billiger Plastikkleidung nach und nach aufgegeben. Der lokale Anbau soll lange Transportwege und Emissionen vermeiden. hessnatur will klimaneutral handeln und unterstützt unter anderem Waldanbauprojekte.
hessnatur beschreibt auf seiner Website detailliert, welche giftigen Chemikalien bei der Herstellung der Kleidung/Accessoires in den verschiedenen Produktionsschritten vermieden werden. Für die meisten von uns ist es sicher das erste Mal, dass sie mit dieser konkreten Information konfrontiert werden und man bekommt eine Ahnung, warum hessnatur damals gegründet wurde. Um Textilien in Deutschland verkaufen zu können, reicht es aus, auf dem Etikett Angaben zu den enthaltenen Rohstoffen und dem Herstellungsland zu machen. Die Kunden werden nicht darüber informiert, welche giftigen Chemikalien bei der Produktion, insbesondere bei der Veredelung, eingesetzt werden. Ich kann bei einem bekannten Modeanbieter ein Bio-T-Shirt kaufen, das aber bei der Veredelung mit Chlorsubstanzen behandelt wurde, was für die Umwelt und für uns Menschen nicht gut ist, weiß ich nicht. Ich habe das Gefühl, dass man hessnatur vertrauen kann, dass sie alles tun, um giftige Stoffe im Herstellungsprozess zu eliminieren. Dazu gehören krebserregende, fortpflanzungsgefährdende, mutagene, allergene, PBT- und vPvB-Stoffe. Ausführliche Informationen sind auf der Website zu finden. Gerade bei den GOTS-zertifizierten Modellen von hessnatur können Sie sicher sein, dass eine nachhaltig umweltfreundliche und schadstofffreie Verarbeitung stattgefunden hat. hessnatur verzichtet auf viele Farben, die nicht schadstofffrei verwendet werden können.
hessnatur bietet u.a. GOTS-zertifizierte Kleidung an und ist Mitglied der Fair Wear Foundation, die sich für faire Arbeitsbedingungen in der Modebranche einsetzt. Durch die Fair Wear Foundation wird jährlich ein Markencheck durchgeführt und veröffentlicht.
hessnatur ist politisch aktiv und unterstützt das Bündnis für nachhaltige Textilien der Bundesregierung, die Fair Fashion Revolution, das Lieferkettengesetz in der Bekleidungsindustrie in Deutschland sowie die Initiative "Grüner Knopf". Die sozialen Standards, die hessnatur von seinen Vertragslieferanten fordert, sind freie Arbeitsplatzwahl, keine Diskriminierung am Arbeitsplatz, keine Ausbeutung durch Kinderarbeit, Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Tarifverhandlungen.
Weitere Initiativen, die hessnatur unterstützt, sind die Förderung von jungen Designtalenten, die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihrer Entwürfe stellen. Sowie die Einrichtung eines Kundenbeirats - also die Beteiligung der Kunden an der Unternehmensentwicklung. Darüber hinaus wurde 2015 die hessnatur Stiftung gegründet, um Forschung und Entwicklung im Bereich der angewandten Nachhaltigkeit zu betreiben und zu fördern.
Was die Entwicklung anbelangt, hat sich hessnatur immer weiter entwickelt. Bereits 1996 erfolgte die Umstellung auf den Online-Vertrieb. Allerdings gehört das Unternehmen nicht mehr den Gründern. Im Jahr 1999 wurde das Unternehmen von Neckermann gekauft und 2012 an einen Schweizer Investor veräußert.
Der Ansatz funktioniert. Die Hess Natur-Textilien GmbH erwirtschaftete 2019 in Deutschland einen Umsatz von 71 Millionen Euro (Statista) und verzeichnete zuletzt ein Wachstum von 20%.
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