Schauen Sie sich die Outdoor-Mode genauer an

Wenn wir uns in die Natur begeben und ein Abenteuer erleben, wollen wir hochfunktionell ausgerüstet sein, damit wir nicht frieren, nass werden und uns trotzdem sportlich und gut bewegen können. Leider besteht ein großer Teil der Outdoor-Mode aus Materialien, die weder für uns noch für die Natur gut sind. Schauen wir uns das mal genauer an.

Wie bereits in unserem Artikel über Kunststoffe beschrieben, gibt es einige Herausforderungen für die Umwelt und die Menschen, die durch Kunststoffe verursacht werden. Die meiste Outdoor-Bekleidung besteht aus Plastik.

PFCs (per- und polyfluorierende Chemikalien) werden verwendet, um Outdoor-Kleidung funktionell zu machen. Je höher die Wassersäule in unserer Kleidung, desto mehr Chemikalien. Diesen Stoffen wird nachgesagt, dass siesich negativ auf die Fruchtbarkeit, das Immunsystem und die Schilddrüse aus wirken oder Krebs verursachen können .

Greenpeace setzt sich mit einer Detox-Kampagne gegen die Verwendung der giftigen Stoffe ein. PFOA (Perfluoroctansäure) zum Beispiel darf ab 2020 in Europa weitgehend nicht mehr hergestellt oder vermarktet werden. Experten können nachweisen, dass die Blutwerte von PFOA bei Kindern zu hoch sind. Wir nehmen die Stoffe über die Nahrung und das Trinkwasser auf.

Polyester (Kunststoff) wird aus Erdöl hergestellt und ist eine relativ kostengünstige Ressource und daher weit verbreitet. Der Nachteil ist, dass es Hunderte von Jahren dauert, bis es sich zersetzt. Ausgediente Kleidung wird daher oft verbrannt. Außerdem gelangen durch das Waschen der Kleidung Mikroplastikpartikel ins Abwasser und später ins Grundwasser und in die Ozeane. Sowohl die Herstellung von Polyester als auch das übliche Recycling am Ende des Lebenszyklus verursachen eine Menge CO2-Emissionen, mehr als bei Baumwolle.

Die gute Nachricht ist, dass es heutzutage sehr gute Alternativen gibt. Jacken aus natürlichen Materialien, die natürliche Wachse und Paraffine verwenden, die besser für die Umwelt und für uns sind. Sie sind sogar teilweise kompostierbar und können in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden, ganz im Sinne des Cradle-to-Cradle-Prinzips (Kreislaufwirtschaft).

Neben Kunststoff gibt es auch Alternativen aus Naturfasern wie Merinowolle. Sie überzeugen durch ihre Funktion. Da sie jedoch tierischen Ursprungs ist, ist sie für viele Veganer nicht geeignet. In der Schafzucht gibt es oft keine tierfreundlichen Praktiken. Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Wolle mulesingfrei ist. Darunter versteht man die Entfernung der Haut um den Schwanz von Schafen ohne Betäubung.

Daunenjacken sind ebenfalls natürlichen Ursprungs, aber nicht vegan. Achten Sie bei der Auswahl einer Daunenjacke darauf, dass sie dem RDS Responsible Down Standard entspricht.

Diese Alternativen sind in der Regel viel teurer, haben aber einen höheren Wiederverkaufswert. Der Anteil an recycelten Materialien nimmt zu, was eine gute Option ist.

Immer mehr Secondhand-Online-Shops spezialisieren sich auch auf Outdoor-Mode und bekannte Marken bieten Secondhand an, das viel günstiger ist und im Vergleich die beste Ökobilanz hat. Auch auf Flohmärkten kann man fündig werden.

Auch Rücknahmesysteme und Reparaturen setzen sich langsam durch. Je länger wir unsere Kleidung nutzen, desto besser.

Wir können vor allem dadurch einen Beitrag leisten , dass wir weniger neue Kleidung kaufen.

Der Outdoor-Markt boomt regelrecht. Brauchen wir für jede sportliche Aktivität die perfekte Funktionskleidung? Wenn wir neue Kleidung sorgfältig auswählen und sie lange tragen, sparen wir Ressourcen. Meistens brauchen wir nicht einmal die Hightech-Lösungen für unsere Abenteuer.

Worauf Sie bei Outdoor-Mode achten sollten:

Schauen Sie einfach auf das Etikett, damit Sie ungefähr wissen, womit Sie es zu tun haben. Achten Sie auf Schlüsselwörter und Etiketten/Zertifikate.

Schlüsselwörter:

PFC-frei

fluorcarbonfreie DWR

fair, nachhaltig

bionisches Finish

Öko-Wachse

tierfreundlich

schadstofffrei

Aber Vorsicht: Auch wenn Fluorcarbonfrei draufsteht, können Jacken es enthalten. Deshalb ist es sinnvoll, sich die entsprechenden Untersuchungen bei Stiftung Warentest und Ökotest anzusehen.

Etiketten/Bescheinigungen:

z.B. bluedesign

Öko-Tex Standard 100

Faire Abnutzung

mulesingfrei

Verantwortungsvoller Daunenstandard


Quellen:

Nachhaltigleben.ch

Nachhaltiger Warenkorb.de

Stiftung Warentest

Ökotest

Beobachter Umwelt

Bravebird

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